Belegreife und Estrichfeuchte


Die Estrichverlegung ist ein Schnittpunkt in der Bauausführung, da wenn er einmal verlegt ist, noch eine Trocknungszeit zum weiteren Innenausbau abzuwarten ist. Je nach Raumtemperaturen und Estrichart kann dies auch vier Wochen oder länger bedeuten. Welcher Bauherr möchte das?


Also sind die immer gleichen Fragen an den Architekten oder Estrichleger gestellt:


  • wann können wir den neuen Estrich begehen?
  • wann ist der Estrich belegreif? 


In jedem Fall empfiehlt sich den Estrich vor Belastung sowie weiterer Belegung mit z.B. Fliese, Teppich oder Laminat, mittels Feuchtemessung auf seine Belegreife hin, zu überprüfen. Je Wohnung oder je 100 m2 sind diese Überprüfungen einmal Anforderung der entsprechenden DIN-Norm.


Die Überprüfung der Belegreife von Estrich im Messverfahren nach DIN 18560-4, können wir gleich auf zwei Arten durchführen:


  • Kapazitive Elektroden-Technik  (zerstörungsfrei)
          misst Feuchteverteilung im Raum

  • CM-Messung                                (Probenentnahme)
          misst Feuchtegehalt der Probstelle


Hintergrund ist der Umstand, dass die CM-Messung exakt nur Auskunft über die beprobte feuchte Stelle gibt. Eine CM-Messung ist in ihren einzelnen Arbeitsschritten nachträglich reproduzierbar.

Mit der kapazitiven Elektroden-Technik können wir die Feuchteverteilung des ganzen Raumes feststellen. Daher empfiehlt sich immer beide Messarten anzuwenden.


Widerstandsbasierende Messtechnik

                                                          

          M 4050                                        MB 35                                    LB 70        



  CM-Messgerät nach DIN 18560-4

   


Weiterer Messbedarf


besteht bei vorhandenen Wasserschäden in Räumen, wenn sich durch Wasserschäden auslaufendes Wasser meist unter dem Estrich verteilt und nur schwerlich von alleine austrocknet.

Zudem kann die Feuchte unter Estrich nicht ohne Überprüfung festgestellt werden. Diese fällt meist erst nach der Sanierung durch Schimmel an den Fußleisten auf.

Für die Überprüfung von Feuchte im/unter Estrich als Messverfahren nach DIN, können wir gleich auf vier Arten durchführen:


  • Kapazitive Elektroden-Technik                       (zerstörungsfrei)
  • Dielektrizitätskonstante                                  (zerstörungsfrei)
  • Bohrloch-Methode                                          (Bohrungen)
  • CM-Messung, Calcium-Carbid                       (Probenentnahme)


Egal welche Feuchteart im Estrich geprüft werden soll, wir haben die für Sie richtige Messmethode.

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir beraten Sie gerne auf Ihren Bedarf.



Nachfolgend die üblichen Estricharten:

Wir unterscheiden grundsätzlich fünf gängige Estricharten, wovon zwei Estricharten marktbestimmend sind. Letztendlich liegt die Entscheidung für eine Estrichart an seiner jeweiligen materialspezifischen Eingenschaft und der Nutzungsart des Raumes. Spezielle Nutzung bedingt meist speziellen Estrich.


Zement-Estrich (gängig)
Zement-Estrich (ZE) ist die am meisten verwendete Estrich-Art. Fast jeder zweite Estrich ist ein Zement-Estrich. Dies liegt an seinen universellen Einsatzmöglichkeiten und seinen ausgezeichneten Eigenschaften. Zement-Estrich hat gute Festigkeitswerte, ist unempfindlich gegen Feuchtigkeit und kann daher im Innen- und Außenbereich verlegt werden und ist zudem als Heizestrich geeignet. Der Nachteil von Zement-Estrich ist, daß er erst nach 20-30 Tagen belegreif ist. Der Estrich besteht aus Wasser, Sand der Körnung 0-8 oder 0-16 (16 = Durchmesser des größten Sandkorns in Millimeter) sowie Normzement. Eventuell kommt noch ein Hartstoffzuschlag hinzu. Die DIN teilt Zement-Estriche in acht Festigkeitsklassen zwischen ZE 12 bis ZE 65 ein. Die Ziffern geben dabei an, mit wieviel Druck (in Newton pro Quadratmillimeter) der Estrich belastet werden kann. Für einen schwimmenden Estrich im Wohnungsbau wird beispielsweise ein Estrich ZE 20 verwendet. Ein praxisbewerter Hersteller ist hier die HeidelbergCement AG.


Anhydrit-Estrich
(gängig)
Stark im Kommen in den vergangenen Jahren war der Anhydrit-Estrich (AE). Das liegt daran, daß der Estrich eine kürzere Bauzeit (früh begeh- und belastbar) benötigt, ökologisch und biologisch unbedenklich ist und sich sauber und ohne extremen körperlichen Einsatz einbringen läßt. Anhydrit-Fließestrich (AFE) eignet sich hervorragend als Heizestrich, da er optimale Wärmeleit- und Wärmespeicherfähigkeit besitzt und nicht brennbar sowie spannungsarm ist. Zudem kann schon nach sieben bis zehn Tagen mit der Aufheizung begonnen werden. Nicht geeignet ist der Estrich für den Außenbereich, da er empfindlich gegen Feuchtigkeit ist. Dementsprechend darf er auch nicht in Naßräumen, als Nutz-Estrich ohne Belag oder als Verbund-Estrich bei Dampfdiffusion aus dem Untergrund verwendet werden. Anhydrit-Estrich besteht aus Wasser, Sandkies 0-8 mm und ANHYDRIT-Binder. Der Estrich wird in vier Festigkeitsklassen von AE 12 bis AE 40 angeboten. Im Wohnungsbau wird der Estrich AE 20 verwendet. Die Ziffern bezeichnen wiederum die Druckfestigkeit in N/mm².
Ein praxisbewerter Hersteller ist hier die Knauf KG.


Epoxidharz-Estrich
Einen geringen Marktanteil im Bauwesen hat der Epoxidharz-Estrich. Dafür hat dieser Estrich einige Eigenschaften, die ihn für spezielle Anforderungen wie Gewerbeküchen, Fahrbeläge etc. geradezu prädestinieren. Ein in der Praxis sehr bewährtes System kann mit den Produkten des Herstellers             MC-BAUCHEMIE Müller GmbH & Co.KG umgesetzt werden.


Magnesia-Estrich
Einen sehr geringen Marktanteil im Bauwesen hat der Magnesia-Estrich (ME). Dafür hat dieser Estrich einige Eigenschaften, die ihn für spezielle Anforderungen prädestinieren.


Gussasphalt-Estrich
Wenig hergestellt wird auch der Gussasphalt-Estrich (GE). Dabei sprechen einige Eigenschaften deutlich für ihn.